Foto von links: Friedrich Jasper (1. Vorsitzender VdK Nienborg), rechts neben ihm Apotheker Ralf Overwiening.Einen Blick vor und hinter die Kulissen der "Burg-Apotheke" warfen nun 25 Mitglieder vom Sozialverband VdK Ortsverband Nienborg. Mit diesem Programmpunkt starteten sie am Mittwoch ihren diesjährigen Maigang. Apotheker Ralf Overwiening, Ehemann der Inhaberin Gabriele Overwiening, gab den Gästen einen Überblick über den Beruf des Apothekers, die gesetzlichen Bestimmungen sowie den Service und die Dienstleistungen der Apotheke. "Wir sind zufällig nach Nienborg gekommen", sagte Ralf Overwiening zur jungen Geschichte der Apotheke. Mit seiner Ehefrau betreibt er in Reken, Heek und Nienborg insgesamt vier Apotheken. Beim Betrieb der "Ludgeri-Apotheke" in Heek hörten sie, dass Architekt Alois Lücking in seinem Elternhaus an der Eper Straße ein Büro und direkt dahinter eine Arztpraxis für Frau Lidi Glinka errichten wollte. Da nutzten sie die Chance und überzeugten den Architekten, dass sich eine Apotheke direkt neben einer Arztpraxis sehr gut machen würde. "Die Burg-Apotheke ist eine Voll-Apotheke.

Hier werden alle Funktionen erfüllt, die eine Apotheke erfüllen muss", sagte Ralf Overwiening. Dazu gehören der Notdienst alle zwei Wochen, die Bearbeitung jeder Rezeptur und die Tatsache, dass die Apotheke über ein Vollsortiment an Medikamenten verfügt. Er erklärte den Besuchern, welche gesetzlichen Bestimmungen an Apothekenware gestellt werden. So gibt es im Besucherbereich eine "Freiwahl" für frei verkäufliche Ware, direkt hinter den Beratungsplätzen eine "Sichtwahl" mit rezeptfreien und apothekenpflichtigen Medikamenten und im hinteren Bereich den verschlossenen Bereich für verschreibungspflichtige Medikamente. "Der Thekenbereich ist so gestaltet, dass hier eine vertrauliche Beratung durchgeführt werden kann", erläuterte der Apotheker den Verkaufsbereich. Besonderes Interesse bei den VdKlern erfuhr die computergesteuerte Medikamentenausgabe. Nach dem Scannen des Rezeptes an der Kasse baut sich der Auftrag im nicht einsehbaren Lager der Apotheke auf und wird im Anschluss automatisch ausgeworfen. Dieses sorgt für mehr Effizienz und Sicherheit in der Apotheke sowie für eine klimatisierte Lagerung der Arzneimittel. Das Lager in der Apotheke ist in sich ein geschlossenes und automatisches System, das an ein großes Lager in Herne angeschlossen ist. Der Beruf des Apothekers beinhaltet ein Studium mit acht Semestern Pharmazie. Dem schließt sich ein einjähriges Praktikum an. Diese Ausbildung hat auch Alexandra Tewes durchlaufen, die die Nienborger Apotheke leitet. Auf Nachfrage ging der Apotheker auch auf ein paar Zahlen ein. Der Betrieb einer Apotheke rechnet sich in einem Ort ab 3.500 Einwohnern. Mit Blick auf die aktuelle Einwohnerzahl von knapp 3.100 gehört zum Betrieb der "Burg-Apotheke" auch ein wenig Idealismus, wie Ralf Overwiening betonte. "Ich habe bislang niemanden getroffen, der traurig ist, dass wir hier sind, meine Frau und ich auch nicht", berichtete Ralf Overwiening von den durchweg positiven Erfahrungen, die sie mit der Apotheke in Nienborg gemacht haben. Vor allem die räumliche Nähe von Arztpraxis und Apotheke und die vollumfängliche Versorgung wurden von den Maigängern gelobt. Zum Abschluss überreichte Ralf Overwiening seinen Gästen zwei Präsente, einen Porzellan-Mörser und eine Dose mit Karamelle-Bonbons, deren Deckel das Nienborger Burgtor, dem Eingang der Burg, ziert. Friedrich Jasper, erster Vorsitzender des VDK Nienborg, überreichte dem Gastgeber ein Präsent und dankte ihm für die sehr anschauliche Führung. Jasper zeigte sich erfreut über die große Resonanz an diesem Nachmittag. Mit dem Fahrrad und mit Autos machten sich die Maifahrer im Anschluss auf den Weg zum Altenheim nach Heek, wo der Maigang in gemütlicher Runde beim Kaffeetrinken seinen Ausklang fand.